Master-Thesis: "Blickwinkel" - Ein Hochaus für Bern (CH)
1. Professur Entwerfen und Tragwerkskonstruktion Prof. Dipl.-Ing. Rainer Gumpp
2. Professur Entwerfen und Tragwerkslehre Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ruth und 3. Dipl.-Ing. Christian Heidenreich
in Zusammenarbeit mit Kevin Pfetzing
Vorwort: In
der Master Thesis „Blickwinkel“ haben wir die aktuellen und zukünftigen
Tendenzen des Hochhausbaues in der Schweiz kritisch hinterfragt und mit
einem eigenen Entwurf auf einem Grundstück neben dem Berner Bahnhof,
zwischen dem Bollwerk und der Neubrückstrasse reagiert. Die
Firma Schindler hat 2012 ein Städtebauwettbewerb ausgeschrieben, in dem
das Stadtviertel um die Reithalle neu strukturiert werden sollte. Das
Gewinner-Team aus diesem Architekturwettbewerb stelte eine
Machbarkeitsstudie für ein Hochhaus auf dem jetzigen Parkplatz-Areal
vor. Das Hochbauamt Bern begrüßte diese Studie, sodass auch die Firma
Schindler uns bestimmte Eckdaten zum Projekt zukommen ließ, auf dessen
Grundlage der Entwurf weiter aufgebaut werden konnte.
Das
zu entwerfende Hochhaus soll sich städtebaulich und architektonisch in
die Berner Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, eingliedern
und mit einer modernen Interpretation eines Hochhauses einen neuen
Hochpunkt neben der spätmittelalterlichen Münsteraner Kirche setzen. Die
Sandsteingebäude der Altstadt sind charakteristisch durch das Schweizer
Handwerk geprägt. Daher fiel die Wahl des Fassadenmaterials auf
Sandstein, wodurch neue Herausforderungen bei der Dimensionierung,
Dämmung und Verankerung der Elemente entstanden. Ebenso wichtig ist es
gewesen eine Entscheidung hinsichtlich der Energieeffizienz des Gebäudes
zu treffen. Fassadendämmung, Fensterelemente und Dachhaut wurden so
konzipert und berechnet, dass wir den Forderungen der EnEV 2014 gerecht
werden können. In
Bezug auf die Nutzung erfüllt das Hochhaus nicht nur eine Funktion,
sondern soll neben einem Hotel, mehreren Restaurants, und großen,
flexiblen Büroflächen auch mit einem
Ausstellungsbereich bzw. einer Kommunikationsebene der Reitschule
dienen. Das Hotel wiederlegt die allgemeinen, negativen Assoziationen
mit kollektiven Treppenhäusern und langen, dunklen Fluren in einem
anonymen Großbau. Die Hotelzimmer bieten mit unterschiedlichen
Grundrissen ein breites Spektrum an Nutzungsmöglichkeiten und reagieren
dabei individuell auf die Bedürfnisse der Hotelgäste. Ein
Ausstellungsbereich ermöglicht verschiedene musikalische und kulturelle
Veranstaltungen und soll als Kommunikationsebene für die Reitschule
dienen. Mit den unterschiedlichen
Funktionen innerhalb des Hochhauses bildet es eine Adresse für neue,
unkonventionelle Lebensstile, Arbeitsumgebungen und kulturellen
Begegnungsstätten.
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Perspektive von der Parkterrasse (Große Schanze) |
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Grauplan Bern |
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Lage: Zu
Beginn der Analysearbeit wurde sich mit dem Thema des historischen und
baulichen Kontextes befasst. So befindet sich das Entwurfsgebiet nahe
dem Zentrum von Bern, zwischen dem Hauptbahnhof und dem Hauptfluss,
der Aare. Den direkten Kontext bildet die dicht besiedelte,
denkmalgeschützte Altstadt und die Reitschule, welche heute von der
linken Szene als kulturelle Begegnungsstätte verwendet wird, die
Lorrainebrücke und das Hanggebiet zum Ufer der Aare. Das
Entwurfsgrundstück wird westlich von einer Eisenbahnbrücke tangiert. Die
das Grundstück flankierenden Hauptverkehrsstraßen sind die
Schützenmattstraße im Norden, östlich das Bollwerk und die
Neubrückstraße im Süd-Westen. Daraus geht hervor, dass das Gebiet und
die umliegenden Verkehrswege stark frequentiert werden. Diese starken
Einflüsse, die exklusive Lage und das kulturelle Angebot sind wichtige
Bestandteile und Faktoren bei der Bearbeitung der Master-Thesis. Das
Entwurfsgebiet ermöglicht es die Stadt Bern aus einer Vielzahl an
Perspektiven sehen zu können. Neben den historisch gewachsenen
Blockrand-Bauten eines einstigen Arbeiterviertels im Osten, modernen
Hochhäusern und Einkaufspassagen in Richtung Hauptbahnhof, den
Institutsgebäuden der Universität Bern im Südwesten und den daran
angrenzenden Wohngebieten, bishin zum Kulturzentrum Reithalle und den
Uferpromenaden an der Aare. Die Lorrainebrücke verbindet das nördliche
Quartier mit der Innenstadt von Bern über das Flusstal der Aare und
endet an einem verkehrstechnisch wichtigen Knotenpunkt am
Entwurfsgebiet. Die Stadt Bern ist geneigt das Gebiet zukünftig von
derzeitig hohen Verkehrsaufkommen zu entlasten und infrastrukturelle
Eingriffe vorzunehmen, welche zugunsten des Entwurfes das Gebiet
zwischen der nördlichen Grundstücksgrenze und der Aare von den Straßen
befreit. Die Vehrkehrslasten soll schließlich gänzlich die
Neubrückstraße tragen.
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Lageplan |
Die
Stadt Bern erreicht man unter anderem mit dem PKW und zu Fuß über die
Lorraine-Brücke und mit dem Zug über die Eisenbahnbrücke im Norden. Das
geplante Hochhaus bildet somit die erste Adresse sobald man das Zentrum
Berns erreicht. Zurzeit
wird das etwa 0,7ha große Entwurfsgebiet als Parkfläche mit einem Kiosk
genutzt, ist aber auch bisher optional zu besonderen, kulturellen
Veranstaltungen, wie Konzerte und anderen festlichen Anlässen,
freigegeben worden. Neben Restaurants, diversen Einkaufsläden, der
Reitschule mit Kino,Theater und Diskothek, den Uferpromenaden, dem
Gebäude- und Schienen-Ensemble der Schweizer Bahn existiert östlich des
zu beplanenden Gebietes ein Drogen-Hilfe-Zentrum für Drogenabhängige in
der Hodlerstraße. Die zur Hauptverkehrsstraße vor-
und zurückspringende Fassade verstärkt das Bild eines Tores zu einem
neuen Stadtquartier. Die Gebäudeform entstand in ihrer Grundform aus der
Analyse des Kontextes. Hierbei wurde das Element des fast zu allen
Seiten geschlossenen, umbauten Hofes aufgenommen und neu interpretiert.
Aus der vorangegangenen Schattenanalyse konnten die maximal möglichen
Gebäudehöhen entnommen werden, dessen Ausreizung jedoch aus
städtebaulicher Sicht nicht zu vertreten waren. So konnte sich nach
mehreren Versuchen eine geeignete Gebäudehöhe von max. 46m für das
Hochhaus herauskristallisieren. Beginnend mit dem niedrigsten Punkt des
Gebäudes, dem öffentlichen Ausstellungsbereich bei 14m, wächst das
Gebäude bis zur südlichsten und höchsten Spitze, der Skybar, an.
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Blick über das Aare Flusstal |
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Ansicht Ost |
Den
Asichten kann man entnehmen, dass das Hochhaus sich maximal 6 Geschosse
über den niedrigsten umliegenden Kontextgebäuden erhebt, ohne diese,
nach Vorgabe der Stadt Bern, länger als zwei Stunden am Tag zu
verschatten. Ebenso wurden die Dächer des Gebäudes so geneigt, dass
genügend natürliches Licht in den Innenhof und Trichter fallen kann und
die nördlichen Dachflächen für Solar- und Photovoltaik-Anlagen geeignet
wären, ohne die markante Form des Gebäudes negativ zu beeinflussen.
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Ansicht West
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Perspektive zum Haupteingang (Hodlerstraße) |
Der Haupteingang auf der Ostseite springt markant auf die Straßenseite
vor und lässt einen trichterförmigen Durchgang bis zur
gegenüberliegenden Reitschule zu. Damit wird die Verbindung zwischen dem
Kulturzentrum 'Reitschule' und der historischen Altstadt verstärkt und
nicht durch ein massives Gebäude versperrt. Gleichzeitig bildet der
Trichter am Bollwerk die Anfahrt für Hotelgäste, Besucher,
Seminarteilnehmer und Reisegruppen. Die Tiefgarageneinfahrt für Büro-
und Hotel-Angestellte befindet sich auf der Westseite zwischen dem
Hotelgebäude und der Eisenbahnbrücke.
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Erdgeschoss |
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Kellergeschoss |
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Innenraumperspektive Empfang, Atrium und Lounge (Hotel) |
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1. Obergeschoss |
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2. Obergeschoss |
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7. und 9. Obergeschoss (Spa und Skybar) |
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Arbeitsbereich in der Junior-Suite |
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Schnitt Ost - West |
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Perspektive Nordeingang
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Schnitt Nord-Süd |
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Innenraumperspektive im Ausstellungsbereich (Kommunikationsebene)
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Fassadendetail |
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Der Architekt Henry van de Velde 150 Jahre (DE)
Verfasser: Richard Bittner
Anlässig
der 150 jährigen Geschichte Henry van de Veldes und der engen
Verbindung der Bauhaus-Universität und Weimar sollten sich die
studentischen Teilnehmer dieses Projektes intensiv mit den
architektonischen Werken des belgisch-flämischen Architekten
auseinandersetzen. Die Hauptaufgabe bestand darin ein Entwurf oder
bestehendes Gebäude van de Veldes mithilfe moderner Computerprogramme
nach ihrem ursprünglichen Zustand digital zu rekonstruieren.
Die
Wahl fiel dabei auf eines der größten Gebäude Henry van de Veldes - die
Großherzogliche-Sächsische Kunstschule - das heutige Hauptgebäude für
Architektur der Bauhaus-Universität in Weimar. Es galt hierbei nicht nur
die äußerliche Form nach den Original-Plänen van de Veldes zu
modellieren, sondern auch im internen die wichtigsten Räume zu zeigen.
Dabei sind neben Renderings unter anderem auch stereoskopische Bilder,
equirectanguläre Panoramas und Cubic-VR-Filme, die dem Betrachter die
Möchlichkeit bieten sich an einem Punkt im Raum um 360° um jede Achse
drehen zu können, gefordert gewesen. Letztendlich spielt bei der
Rekonstruktion die detaillierte Modellierung eine große Rolle.
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Nordseite Balkonsituation |
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Nordfassade |
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Heutiger Haupteingang |
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Foyer mit Blick auf den Windfang des Haupteinganges |
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Ergeschoss Flur |
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Foyer mit Blick auf Wendeltreppe und einstigem Pförtnerfenster |
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Blick auf die Wendeltreppe vom 2. Obergeschoss |
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Nachtrendering im Hinterhof |
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Blick aus einem Zimmer in den Hinterhof |
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Ehemalige Haupteinfahrt der Kunstschule und ursprüngliches Ausstellungsgebäude des Herzogs |
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Equirectanguläres Bild im Foyer |
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Equirectanguläres Bild im Flur (Ergeschoss) |
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Equirectanguläres Bild Haupteinfahrt |
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Equirectanguläres Bild vom Jugendstilgarten |
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Hinterhof-Perspektive |
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Cinema 4D Begleitseminar
Verfasser: Richard Bittner
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Schulbau-Riethüsli (CH)
Verfasser: Richard Bittner, Conrad Schuhmann, Granit Buja
Auf
dem Gelände der derzeitigen Grundschule-Riethüsli sollte von Seiten der
Stadt St. Gallen ein neuer, moderner Schulkomplex, der den heutigen
Anforderungen entspricht, entstehen. Das zu beplanende Schulgelände
befindet sich an einem steilen Hang über einer Hauptverkehrsstraße. In
der Entwurfsphase der Ideenfindung ließ man sich von den typischen, an
steilen Berghängen und in Bachläufen vorkommenden, Serpentinen
inspirieren, welche erst durch ihre geringe Steigung einen erleichterten
Aufstieg ermöglichen. Ein Aspekt, der für die gewünschte
Barrierefreiheit an Schulen unabdingbar ist und Gestaltungselement für
das Wegekonzept, die innere und äußere Erschließung der Gebäude. An den
Wendepunkten der Haupterschließungswege sind jeweils die Schulgebäude
angegliedert. Die barrierefreien Serpentinen verlaufen vor oder um die
Gebäude herum und können über Treppenwege abgekürzt werden. Der
Zwischenraum der Serpentinen wird so aufbereitet, dass vor jedem Gebäude
ein ebener, eigener und gestalterisch individueller Vorplatz oder auch
Schulhof entsteht.
Die
Gebäude sind funktional und topographisch voneinander getrennt
angeorndet, sodass jede Klassenstufe ihr eigenes Gebäude besitzt. Das
Zentrum des Schulkomplexes bildet der Hauptschulhof mit den wichtigsten
Funktionsgebäuden. So wurden die Verwaltung, das Rektorat und die
Lehrerzimmer, die Bibliothek, der Speisesaal in Verbindung mit der Aula,
sowie die Kindertagesstätte um diesen Platz angeordnet. Mit steigendem
Alter und Klassenniveau steigt auch das Höhenniveau der
Klassenstufengebäude, sodass am untersten Punkt die Kinder der ersten
Klasse untergebracht sind und am höchsten Punkt die kinder der 4.
Klassenstufe. Die äußere Erschließung der Unterrichtsgebäude erfolgt von
Seiten der Serpentine und beinhalten das Serpentinenmotiv auch in der
inneren, vertikalen Erschließung in Form von in Sichtbeziehung stehenden
Halbgeschossen.
Da
die neue Schule, als staatlich unterstützte Institution, auch von der
fortschreitenden Technik im energetischen Bereich profitieren soll,
wurden auf der Turnhalle und auf den einzelnen, kleineren Dachflächen
der Schulgebäude Platz für Photovoltaik- und Solar-Anlagen vorgesehen.
So kann tagsüber ein großer Teil der benötigten termischen und
elektrischen Energie erzeugt und Kosten eingespart werden. Die voll
verglasten Fassaden bieten einen durchgängigen Blick durch die Außenhaut
nach draußen und lassen ausreichend natürliche Belichtung der Räume zu.
Die Verschattung erfolgt durch die horizontal, vorgehängten
Holzprofile, die sich zu den Hauptbelichtungszonen verjüngen, um mehr
Tageslicht in den Innenraum durchzulassen. Zusätzlich ist auch eine
komplette Abdunkelung mittels blickdichter Vorhänge auf der Innenseite
möglich. Jedem Klassenraum steht ein Gruppenraum, welcher
halbgeschossig, durch eine Glaswand einsehbar, daneben liegt, zur
Verfügung. Diese Gruppenräume können gleichzeitig von zwei Klassen bei
Schulprojekten genutzt werden und sind den Schülern und Schülerinnen
auch in der unterrichtsfreien Zeit als Aufenthaltsort offen.
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Perspektive Schulhof 1 |
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Draufsicht Schulgelände |
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Geländeschnitt |
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Aufgang von der Mensa zur Aula |
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Grundriss Erdgeschoss |
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Grundriss 1. Obergeschoss |
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Grundriss 2. Obergeschoss |
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Klassenzimmer |
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Schnitt durch ein Schulgebäude |
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öffentliche Kinder-Bibliothek |
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Bodecup Pokal Design Contest
Verfasser Richard Bittner
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1. Place |
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Self-Supporting-City (DE)
in Zusammenarbeit mit Frank Blattner entstanden
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Perspektive von der Hauptverkehrsstraße |
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Längsschnitt |
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Grundriss 1. Obergeschoss |
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Grundriss 2. Obergeschoss |
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Grundriss 3. Obergeschoss |
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Ansicht Straßenseite |
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Gebäudeschnitt |
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